Scheinbar besteht Prüfungsängstlichkeit im vermehrten Auftreten von deprimierenden selbstwertbezogenen Gedanken, wenn die eigenen Fähigkeiten der Bewertung anderer unterworfen werden. Da diese Gedanken nicht zur Lösung der Aufgabe beitragen, entziehen sie, wenn sie vermehrt auftreten, Aufmerksamkeit, die bei den Lösungsbemühungen fehlt. Das beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit. Untersuchungen zeigten, daß Hochängstliche in einem Fragebogen, der nach dem eigentlichen Experiment durchgeführt wurde, auffällig häufiger Gedanken über Gelingen oder Mißlingen angeben.
Es lassen sich hier zwei Komponenten unterscheiden: Auf der einen Seite steht die gedankliche Aktivität, die sich als Selbstzweifel bezeichnen läßt. Hier beherrschen Mißerfolgserwartungen und Zweifel an den eigenen Fähigkeiten die Selbstwahrnehmung. Auf der anderen Seite gibt es die Aufgeregtheit, die sich als körperliche Reaktion, als erhöhte Gespanntheit zeigt. Selbstzweifel und Aufgeregtheit unterscheiden sich in dreierlei Hinsicht:
In einer Untersuchung, in der Intelligenztestaufgaben mit hoher und niedriger Schwierigkeit und mit und ohne Zeitbegrenzung zu lösen waren, schnitten Personen mit hohem Selbstzweifel vor allem bei Aufgaben mit Zeitbegrenzung schlecht ab und besonders dann, wenn die Aufgaben darüber hinaus schwer waren.
Dipl.-Psych. Volker Drewes
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