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Ess­stö­run­gen

Buli­mie und Mager­sucht

 

Ursachen und Behandlung - Inhalt

 
 

I. Magersucht (Anorexia Nervosa)

 
Essstörungen

Es wird häu­fig dis­ku­tiert, dass die Häu­fig­keit von Mager­sucht (eine der gra­vie­rends­ten Ess­stö­run­gen) in den letz­ten Jahr­zehn­ten zuge­nom­men hat, doch ein­deu­tig ist es durch Stu­dien nicht zu bele­gen. Es lie­gen kaum reprä­sen­ta­tive Stich­pro­ben vor. Nach­ge­wie­sen sind höhere Behand­lungs­zah­len in den west­li­chen Indus­tri­e­län­dern. Der Grund dafür könnte auch eine Ver­än­de­rung des Krank­heits­ver­hal­tens und des Behand­lungs­an­ge­bo­tes sein. Schät­zun­gen zur Erkran­kungs­häu­fig­keit für die Risi­ko­gruppe (Frauen zwi­schen 15 und 25 Jah­ren) schwan­ken zwi­schen 0,1% (SCHE­PANK 1991) und 4% (Rus­sel 1977, je nach dia­gno­s­ti­schen Kri­te­rien, die der Unter­su­chung zugrunde lagen.

Köhle und Sim­mons (1990) ermit­tel­ten Zah­len, die die Häu­fig­keit der jähr­li­chen Erkran­kun­gen mit 0,1 bis 0,6 pro 100.000 Ein­woh­ner, bzw. zwi­schen 50 und 75 Pati­en­ten von 100.000 Per­so­nen, die der Risi­ko­gruppe ange­hö­ren. Mager­sucht ist vor­wie­gend eine Erkran­kung jun­ger Frauen und Mäd­chen der Mit­tel- und Ober­schicht.

 

Krankheitsbild und Symptome

 

Gän­gi­ges Klas­si­fi­ka­ti­ons­sys­tem:

  • das Kör­per­ge­wicht liegt min­des­tens 15% unter dem Gewicht, das nach Alter und Größe zu erwar­ten wäre
  • extreme Mager­keit als Kör­per- bzw. Schön­heits­ideal
  • starke Angst vor Gewichts­zu­nahme ver­bun­den mit einem Hoch­ge­fühl und Stolz wenn man sich Nah­rung ver­wei­gert und Gewicht ver­liert
  • Stö­run­gen der Kör­per­wahr­neh­mung: selbst bei deut­li­chem Unter­ge­wicht, das Gefühl zu dick zu sein

Gewichts­ver­lust durch:

  • Ver­mei­dung von kalo­ri­en­rei­chen Nah­rungs­mit­teln
  • selbst­ver­ur­sach­tes Abfüh­ren der ein­ge­nom­me­nen Nah­rung
  • über­trie­bene kör­per­li­che Akti­vi­tä­ten
  • Ein­nahme von Appe­tit­züg­lern

Das auf­fäl­ligste Sym­ptom der Mager­sucht ist der extreme Gewichts­ver­lust, wobei die Mager­süch­ti­gen sel­ber das Gefühl haben, zu dick zu sein. Obwohl durch­aus auch Hun­ger­ge­fühle vor­han­den sind, wird die Auf­nahme von Nah­rung ver­wei­gert oder es wer­den nur geringste Men­gen kalo­rien­ar­mer Nah­rung zuge­führt.

Häu­fig ver­sor­gen sie dafür andere reich­lich mit oft sel­ber zube­rei­te­tem Essen oder stel­len sich Essen vor, indem sie Koch­bü­cher lesen und Rezepte sam­meln.

Typi­scher­weise ist auch eine auf­fal­lende Hype­r­ak­ti­vi­tät fest­zu­stel­len. Selbst wenn sie schon sehr abge­ma­gert sind, sind sie rast­los und getrie­ben. Bei einem Groß­teil der Mager­süch­ti­gen besteht die Ten­denz zu sozi­a­lem Rück­zug, der oft damit begrün­det wird, dass man hart für Schule, Beruf oder Stu­dium arbei­ten müsse. Meist brin­gen die nor­mal bis über­durch­schnitt­lich intel­li­gen­ten Pati­en­ten, so lange es der kör­per­li­che Zustand noch erlaubt, sehr gute Leis­tun­gen.

Oft herrscht gerin­ges Inter­esse an sexu­el­len Kon­tak­ten. Die Kör­per­lich­keit wird in allen trieb­haf­ten und bedürf­ti­gen Aspek­ten abge­lehnt.

Durch die Man­ge­l­er­näh­rung und den fort­s­chrei­ten­den Gewichts­ver­lust kommt es zu kör­per­li­chen Fol­ge­er­schei­nun­gen.

Die Krank­heit kann auch zum Tod füh­ren. Lang­zeit­un­ter­su­chun­gen erga­ben Ster­be­ra­ten zwi­schen 5 und 18%.

 

Ursachen und theoretischer Hintergrund

 

Bei den Pati­en­ten fin­det sich sel­ten ein dra­ma­ti­scher äuße­rer Anlass, der die Krank­heits­ent­wick­lung bedingt hat.

Die Krank­heit, die meist in der Puber­tät beginnt, kann als Reak­tion auf ent­wick­lungs­be­dingte Anfor­de­run­gen gese­hen wer­den. Dazu gehö­ren Aus­ein­an­der­set­zung mit der kör­per­li­chen Rei­fung, Über­nahme und Ent­wick­lung von Geschlechts­rol­len und Suche nach einer beruf­li­chen Iden­ti­tät. Damit ver­bun­den ist die Los­lö­sung von den Eltern und das Ein­ge­hen neuer, anders­ge­ar­te­ter Bezie­hun­gen zu Gleich­alt­ri­gen.

Diese Ent­wick­lungs­schritte gehen immer mit einer Erschüt­te­rung ein­her. Die Reak­tion des mager­süch­ti­gen Pati­en­ten kann aller­dings als defen­si­ves und kon­stan­tes "Nein" den Span­nun­gen der Puber­tät gegen­über ange­se­hen wer­den. "Der 'gol­dene Käfig der Mager­sucht' (Bruch 1978) ist immer auch einer, der ein sich Hin­aus­wa­gen, sich Aus­ein­an­der­set­zen, Tren­nen und Neu­be­gin­nen erspa­ren soll" (Rudolf, 1996, S. 207).

Bei Pati­en­ten, bei denen die Mager­sucht erst im Erwach­se­ne­n­al­ter auf­tritt, las­sen sich die glei­chen typi­schen Kon­flikte fest­stel­len wie bei der Puber­täts­ma­ger­sucht. Es sind vor­wie­gend Kon­flikte zwi­schen Auto­no­mie und Abhän­gig­keit, Nähe und Distanz oder Kon­flikte im Zusam­men­hang mit Selbst­be­haup­tung und Macht­an­spruch.

 

Weibliche Identität und andere Aspekte der Krankheitsursache

 
  1. Zusam­men­hänge von Mager­sucht und der Abwehr der weib­li­chen Iden­ti­tät

    Da Mager­sucht vor­wie­gend eine Krank­heit jun­ger Frauen und Mäd­chen ist, blei­ben in den fol­gen­den Abschnit­ten männ­li­che Pati­en­ten unbe­rück­sich­tigt. (Lite­ra­tur hierzu: BUR­ZIG, G.: Psy­cho­ana­ly­ti­sche Gesichts­punkte bei männ­li­chen Anor­e­xia-ner­vosa-Pati­en­ten. In: Spei­del, H., Strauß, B. (Hrsg.): Zukunfts­auf­ga­ben der Psy­cho­so­ma­tik, Sprin­ger, Ber­lin 1989, S. 208-214)

    Die Über­nahme und Aner­ken­nung der Rolle als Frau bringt für die Pati­en­tin­nen eine Reihe von Schwie­rig­kei­ten und wird von ihnen in kind­haf­ter Weise abge­lehnt. Selb­stän­dig zu wer­den würde bedeu­ten, die Eltern aus ihrer Ver­ant­wor­tung zu ent­las­sen. Mager­sucht­pa­ti­en­tin­nen sind aber - mehr oder weni­ger bewusst - von einem stil­len Groll (meis­tens gegen ihre Mut­ter), nicht genü­gend bekom­men zu haben und gene­rell schlech­ter aus­ge­stat­tet zu sein, beherrscht. Die weib­li­che Rolle ein­zu­neh­men, wird von ihnen als wei­tere Anfor­de­rung erlebt und ist mit der Angst ver­bun­den, auf die berech­tig­ten Ansprü­che, die ein Kind an seine Eltern hat, ver­zich­ten zu müs­sen. Mit der sexu­el­len Rei­fung ändert sich ebenso das Ver­hält­nis zu bei­den Eltern­tei­len. Die sexu­el­len Trie­bim­pulse wer­den auf die orale Ebene ver­scho­ben und dort, als wei­te­rer Abwehr­schritt, durch Hun­gern bekämpft.

    Das Ent­wi­ckeln eines ase­xu­el­len Ich-Ide­als kann auch als Abwehr gegen das Bewusst­wer­den sexu­el­ler Triebe gese­hen wer­den, die eine Tren­nung von den Eltern und eine Hin­wen­dung zu ande­ren Lie­bes­part­nern bein­hal­ten würde.

    "Durch das Aus­hun­gern des weib­li­chen Kör­pers, mit dem auch eine Ver­küm­me­rung weib­li­cher Funk­ti­o­nen ver­bun­den ist, haben die Pati­en­tin­nen im Sym­ptom eine Mög­lich­keit gefun­den, die ande­ren auf Distanz zu hal­ten, u. U. auch macht­los zu machen, ohne sie aber ver­lie­ren zu müs­sen (Wil­len­berg 1991)" (Rudolf, 1996, S. 208).

  2. Orale Ambi­va­lenz

    Das Den­ken und das Ver­hal­ten mager­süch­ti­ger Pati­en­ten wird im Ver­lauf der Krank­heit zuneh­mend durch Inhalte der ora­len Ent­wick­lungs­stufe (siehe bei Bezie­hungs­mo­delle, WILLI, Dar­stel­lung der ora­len Phase) bestimmt. Unbe­wusst wird die Nah­rungs­auf­nahme einer­seits als Ver­schmel­zung mit einer zwie­späl­tig gelieb­ten Bezugs­per­son, ande­rer­seits mit deren Zer­stö­rung erlebt. Bei­des bedroht das insta­bile Ich: Ent­we­der durch Ver­lust der Iden­ti­tät oder durch Ver­lust der gelieb­ten Per­son. Der Lie­bes­an­spruch (in die­sem Fall in Form des Nah­rungs­be­dürf­nis­ses) wird daher als zer­stö­re­risch erlebt und aus die­sem Grund ver­mie­den. Aus die­ser so genann­ten ora­len Ambi­va­lenz ent­steht ein Schuld­ge­fühl, was ver­stärkt wird durch ora­len Neid und Aggres­si­o­nen. Die­sen Gefüh­len begeg­nen die Pati­en­tin­nen mit strik­ter Nah­rungs­ab­sti­nenz, die so gese­hen, schüt­zen­den und selbst­be­stra­fen­den Cha­rak­ter hat.

  3. Aske­ti­sche Ide­al­bil­dung

    Mager­süch­tige haben ein tief­sit­zen­des Gefühl, den Kon­flik­ten und Auf­ga­ben, die aus den Rei­fungs­an­for­de­run­gen resul­tie­ren, nicht gewach­sen zu sein. Sie legen die eigene Bedürf­tig­keit als Schwä­che aus und erwar­ten von ihren Mit­menschen aus dem­sel­ben Grund Ver­ach­tung. Daher ist es ihnen nicht mög­lich, sich an andere als poten­ti­elle Hel­fer zu wen­den. Daher machen sie aus der Not eine Tugend und pro­pa­gie­ren Bedürf­nis­lo­sig­keit. Sie ent­wi­ckeln eine ableh­nende Hal­tung gegen alles Trieb­hafte, und sie ver­leug­nen eigene Ansprü­che. Diese wer­den viel­mehr an ande­ren wahr­ge­nom­men, die Ansprü­che an sie her­an­tra­gen. Meis­tens haben sie weder Krank­heits­ge­fühl noch Krank­heits­einsicht.

  4. Der Kör­per als Bezugs­per­son

    Je mehr sich die Pati­en­tin­nen von ande­ren Men­schen zurück­zie­hen, desto mehr wird ihnen der eigene Kör­per als Bezugs­punkt wich­tig. Dabei spal­tet sich die Wahr­neh­mung des eige­nen Kör­pers in einen erle­ben­den Selbst­an­teil und einen distan­ziert wahr­ge­nom­me­nen Aspekt des Kör­pers: Der magere, unter­ge­wich­tige Kör­per reprä­sen­tiert eine gute Bezugs­per­son, mit dem ver­eint ein Hoch­ge­fühl von All­macht ent­steht (die­ses Hoch­ge­fühl macht es auch ver­ständ­lich, dass die Pati­en­tin­nen die Lebens­be­dro­hung der Krank­heit nicht erken­nen kön­nen. Droht aber der Kör­per real oder im Erle­ben der Pati­en­tin, nor­mal oder über­ge­wich­tig zu wer­den, steht er für eine böse, ver­schlin­gende und die eigene Auto­no­mie bedro­hende Per­son. Da diese kör­per­li­chen Zustände von der Per­son selbst her­bei­ge­führt wer­den und als mani­pu­lier­bar und nicht wirk­lich zum eige­nen Selbst zuge­hö­rig erlebt wer­den, kommt es dem gro­ßen Bedürf­nis der Pati­en­tin­nen nach Selbst­be­stim­mung ent­ge­gen.

 

Zur Krankheitsentstehung und Entwicklung

 

Auf­grund der Kom­ple­xi­tät der für die Krank­heits­ent­ste­hung und Ent­wick­lung wirk­sa­men Fak­to­ren ist es wich­tig, dass die Fak­to­ren auch in ihrer Wir­kung auf­ein­an­der dar­ge­stellt wer­den. Man unter­schei­det (Fich­ter 1985) anla­ge­be­dingte bzw. begüns­ti­gende Fak­to­ren, aus­lö­sende Ereig­nisse, Bewäl­ti­gungs­ver­su­che durch den Ein­zel­nen und das sozi­ale Umfeld und Fak­to­ren, die zur Fes­ti­gung der Krank­heit bei­tra­gen.

Die anla­ge­be­ding­ten Fak­to­ren sind schon vor dem Krank­heits­be­ginn wirk­sam. Es kön­nen sozio­kul­tu­relle, sozi­ale und krank­heits­er­re­gend wir­kende fami­li­äre Ein­flüsse, sowie indi­vi­du­ell-psy­cho­lo­gi­sche, bio­lo­gi­sche und erb­lich bedingte Fak­to­ren unter den Begriff der anla­ge­be­ding­ten Fak­to­ren gefasst wer­den.

Für eine erb­li­che Bedingt­heit spre­chen Zwil­lings­un­ter­su­chun­gen. Dar­über hin­aus wer­den auch Geburts­kom­pli­ka­ti­o­nen mit damit ver­bun­de­nen Hirn­schä­di­gun­gen dis­ku­tiert. Es gibt aber noch keine gesi­cher­ten For­schungs­er­geb­nisse zu die­sen Ver­mu­tun­gen.

Aus psy­cho­ana­ly­ti­scher Sicht bie­tet sich eine ent­wick­lungs­ge­schicht­li­che Betrach­tung an. Das Augen­merk liegt auf kon­flikt­haf­ten und defi­zi­tä­ren Ver­läu­fen der Selbst­ent­wick­lung und der Ent­wick­lung von Bezie­hun­gen zu ande­ren Men­schen. Meist geht man von Stö­run­gen in der frü­hen Phase der kind­li­chen Ent­wick­lung aus, die wei­ter Schä­den im Ent­wick­lungs­ver­lauf nach sich zie­hen bzw. Ent­wick­lungs­be­ein­träch­ti­gun­gen ver­ur­sa­chen.

Die fami­li­en­the­ra­peu­ti­sche Seite betont die Wir­kung gestör­ter und krank­ma­chen­der fami­li­ärer Bezie­hun­gen. Gekenn­zeich­net sind sol­che Fami­lien durch ihre enge Ver­flech­tung und eine aus­ge­prägte Starr­heit der Fami­li­en­or­ga­ni­sa­tion. Dies erschwert eine fle­xi­ble Kon­flikt­lö­sung. Unter­su­chun­gen zei­gen aber, dass diese Fami­li­en­struk­tur nicht spe­zi­fisch für die Fami­lien Mager­süch­ti­ger ist. Es gibt keine typi­sche Mager­suchts­fa­mi­lie, doch kann solch eine Fami­li­en­struk­tur die Wahr­schein­lich­keit des Krank­heits­aus­bruchs erhö­hen.

Damit die Krank­heit auf­tritt, bedarf es noch bestimm­ter aus­lö­sen­der Ereig­nisse, wie bei­spiels­weise Tren­nungs- oder Ver­lus­t­er­leb­nisse oder der Beginn der Puber­tät. Die Krank­heit kann ent­we­der als Zusam­men­bruch eines bis­her schon labi­len Gleich­ge­wichts ange­se­hen wer­den oder aber auch als Ver­such, die aktu­el­len Belas­tun­gen zu bewäl­ti­gen. In der Lite­ra­tur wird betont, dass durch die Krank­heit innere und äußere Kon­flikte auf die Pro­ble­ma­tik des Essens ver­scho­ben wer­den und sich die Mager­süch­ti­gen auf diese Weise darum bemü­hen, ihr ange­schla­ge­nes Selbst­be­wusst­sein wie­der­her­zu­stel­len.

Auf­grund der Kom­ple­xi­tät der Krank­heit ist es nicht mög­lich, ein ein­heit­li­ches Modell der Krank­heits­ur­sa­chen auf­zu­stel­len. Im güns­tigs­ten Fall ist es hin­ter­her mög­lich, die Bedeu­tung der ein­zel­nen Fak­to­ren auf­zu­sch­lüs­seln, und je nach der herr­schen­den Lehr­mei­nung wird die Schwer­punkt­s­et­zung eine unter­schied­li­che sein, was eine große Bedeu­tung für die Wahl der the­ra­peu­ti­schen Maß­nah­men hat.

 

Therapie und Behandlung der Magersucht

 

Ein grund­le­gen­des Pro­blem der The­ra­pie von Mager­sucht ist, dass die Pati­en­ten ihre Krank­heit nicht als Pro­blem, son­dern viel­mehr als Lösung ihres Pro­blems sehen. Unsi­cher­hei­ten und Män­gel der eige­nen Iden­ti­täts­ent­wick­lung wir­ken sich in der Krank­heit durch die Ver­nei­nung eige­ner Bedürf­nisse aus und sind iden­ti­täts­s­tif­tend. Die genüg­same Lebens­weise wird zum Ideal erho­ben. Aus die­sen Grün­den herrscht meist kein Krank­heits­ge­fühl und keine Krank­heits­einsicht. Die The­ra­pie­mo­ti­va­tion ist dem­ent­spre­chend gering.

Der The­ra­peut befin­det sich in einem Dilemma: Ach­tet er den Wil­len sei­ner Pati­en­ten, unter­stützt er die selbst­zer­stö­re­ri­sche Lebens­weise, doch besteht er auf Behand­lung, auch gegen den Wil­len der Pati­en­ten, wer­den sie ihm jeg­li­che Mit­a­r­beit ver­wei­gern.

Hinzu kommt, dass es mit einer blo­ßen Gewichts­zu­nahme nicht getan ist.

Ziel der the­ra­pie­vor­be­rei­ten­den Gesprä­che muss daher sein, sich mit der Pati­en­tin dar­auf zu ver­stän­di­gen, dass das mager­süch­tige Ver­hal­ten Aus­druck einer psy­chi­schen Not­lage ist, des­sen psy­cho­the­ra­peu­ti­sche Bea­r­bei­tung loh­nens­wert sein kann.

 

II. Bulimie (Bulimia Nervosa)

 

Gän­gige Klas­si­fi­ka­ti­ons­kri­te­rien:

  • per­ma­nente gedank­li­che Beschäf­ti­gung mit Essen und eine unwi­der­steh­li­che Gier nach Nah­rungs­mit­teln
  • min­des­tens 2 Eßan­fälle pro Woche, ein­her­ge­hend mit dem Erle­ben von Kon­troll­ver­lust
  • es wer­den Maß­nah­men zur Gewichts­kon­trolle ergrif­fen: z.B. selbst­ver­ur­sach­tes Erbre­chen oder Ein­nahme von Appe­tit­züg­lern, aber ebenso zeit­wei­lige Hun­ger­pe­ri­o­den und Diä­ten
  • es herrscht eine anhal­tende Sorge um Kör­pe­r­um­fang und Gewicht
  • das Kör­per­ge­wicht liegt mit Schwan­kun­gen im Bereich des Nor­ma­len

Cha­rak­te­ris­tisch für das Krank­heits­bild sind die epi­so­disch wie­der­keh­ren­den Heiß­hun­ger­an­fälle. Die Pati­en­ten essen bei die­sen Anfäl­len große Men­gen hoch­ka­lo­ri­en­hal­ti­ger Nah­rungs­mit­tel (Die Kalo­rie­n­an­zahl wird pro Anzahl bei 3000-4000 Kalo­rien ange­ge­ben, in Ein­zel­fäl­len bis zu 10000 Kalo­rien).

Geges­sen wird in der Regel in aller Heim­lich­keit. Zu Beginn ist das Essen noch gewollt, doch es ist typisch, dass sie wäh­rend des Essens ein Gefühl des Kon­troll­ver­lus­tes erle­ben.

Das Essen endet, wenn die Kapa­zi­tä­ten erschöpft sind und wird meist durch selbst her­bei­ge­führ­tes Erbre­chen been­det. Das hat häu­fig den Zweck, eine Gewichts­zu­nahme zu ver­mei­den. Die Abfolge von Essen und Erbre­chen kann sich mehr­ma­lig wie­der­ho­len, bis zur tota­len Erschöp­fung.

Dem Eßan­fall folgt meist eine depri­mierte Stim­mung. Es stellt sich ein typi­sches Gefühl der Leere ein, das dem Eßan­fall vor­aus­ging. Sie schä­men sich für ihr impuls­haf­tes Ver­hal­ten.

"Scham und Heim­lich­keit, Selbst­ver­ach­tung und Depres­si­vi­tät füh­ren zu einer zuneh­men­den sozi­a­len Iso­la­tion. Die enor­men Kos­ten für Nah­rungs­mit­tel bedin­gen oft finan­zi­elle Schwie­rig­kei­ten. Der Ver­lauf ist meist chro­nisch. Heiß­hun­ger­an­fälle wech­seln sich ab mit Pha­sen nor­ma­len Essens und Pha­sen restrik­ti­ver Diä­ten. Oft dau­ert es Jahre, bis sich die Pati­en­tin­nen um pro­fes­si­o­nelle Hilfe bemü­hen" (Rudolf, 1996, S. 213).

Es tre­ten kör­per­li­che Fol­ge­er­schei­nun­gen als Resul­tat des gewohn­heits­mä­ßi­gen Über­es­sens und Erbre­chens auf.

Buli­mie­pa­ti­en­ten ver­fü­gen über eine Krank­heits­einsicht.

 

Hintergründe und Ursachen

 

Gewichts­pro­bleme und Unzu­frie­den­heit wer­den häu­fig als bewuss­tes Motiv für den Ein­stieg in die Krank­heit genannt. Oft erwäh­nen die Pati­en­tin­nen Freun­din­nen, die sich eben­falls erbre­chen oder Medien, die sie auf diese Form der Gewichts­re­gu­la­tion auf­merk­sam gemacht haben.

Im Vor­feld der Krank­heit fin­den sich häu­fig Ablö­sungs­kon­flikte von den Eltern, Bezie­hungs­pro­bleme oder Tren­nun­gen. Aber auch per­sön­li­che Erfolge, wie ein bestan­de­nes Examen, sind im Vor­feld der Krank­heit fest­zu­stel­len.

Die Krank­heit ent­wi­ckelt in ihrem Ver­lauf eine Eigen­dy­na­mik, und die Aus­lö­ser ver­lie­ren an Bedeu­tung. Es genü­gen dann oft nach außen hin gering­fü­gige Anlässe, um die Sym­pto­ma­tik aus­zu­lö­sen (z.B. wenn etwas nicht auf Anhieb klappt). Sol­che Situa­ti­o­nen wer­den, ob sie nun real exis­tie­ren oder nur ein­ge­bil­det sind, als Krän­kung emp­fun­den. Dies löst bei den Pati­en­tin­nen unge­rich­tete Ängst­lich­keit, Ver­las­sen­heits­ge­fühle oder Wut aus.

Typisch für Buli­mie­kranke sind starre Norm- und Wert­vor­stel­lun­gen, die die freie Äuße­rung von Gefüh­len nicht erlau­ben. Dar­über hin­aus wider­spricht es dem eige­nen Auto­no­mie-Ideal, bedürf­tig und ver­letz­lich zu sein. Die Aus­ein­an­der­set­zung mit der Kon­flikt­si­tua­tion wird ver­mie­den und mit einem inne­ren oder äuße­ren Rück­zug beant­wor­tet. Anstelle der Ängst­lich­keit und Wut ent­steht ein Gefühl der Leere und Ent­frem­dung.

Durch die Krank­heit wer­den die Kon­flikte auf den Bereich der Nah­rungs­auf­nahme ver­scho­ben. "Essen und die gedank­li­che Beschäf­ti­gung mit dem Essen im Sinne von Ent­schä­di­gung, Trost oder Beloh­nung wer­den zum Garant für Sicher­heit und innere Befrie­di­gung. Sie hel­fen, eine Gegen­welt zur ent­täu­schen­den Rea­li­tät auf­zu­bauen" (Rudolf, 1996, S. 215). Doch Ent­las­tung durch Nah­rungs­auf­nahme ist nicht mög­lich, da Gewichts­zu­nahme dem weib­li­chen Kör­pe­r­ideal wider­spre­chen würde. Um die Bedürf­tig­keit auch in die­sem Bereich in ihre Schran­ken zu ver­wei­sen, müs­sen Stra­te­gien zur Gewichts­kon­trolle ent­wi­ckelt wer­den.

"Man könnte for­mu­lie­ren, dass der sich im buli­mi­schen Ver­hal­ten mani­fes­tie­rende Trieb­durch­bruch und die sich zei­gende Bedürf­tig­keit nur unter der Bedin­gung des Anfalls, als einem quasi auto­nom ablau­fen­den Gesche­hen, mög­lich und für die Betrof­fe­nen z. T. auch ent­schuld­bar sind" (a.a.O., S. 215).

Buli­mi­sche Pati­en­tin­nen zei­gen sich nach außen eher über­an­ge­passt, leis­tungs­ori­en­tiert und sehr kon­trol­liert. Wäh­rend ihres Eßan­fal­les kommt es zu einem Durch­bruch des Impuls­haf­ten, wobei das Wis­sen, den gan­zen Vor­gang durch spä­te­res Erbre­chen wie­der rück­gän­gig machen zu kön­nen, der ein­zig feste Punkt der eige­nen Per­son zu sein scheint.

Zu Beginn der Krank­heit über­wie­gen oft lust­volle Aspekte, was sich vor allem in der Vor­freude auf das Essen zeigt, aber auch im Akt des Essens. Bedeut­sam ist, dass sie diese lust­vol­len Aspekte letzt­lich nicht geni­e­ßen kön­nen. "Es kommt zu einem Wech­sel der Erleb­nis­per­spek­tive vom Täter zum Opfer, wobei der damit ver­bun­dene Kon­troll­ver­lust als bedroh­lich erlebt wird" (Rudolf, 1998, S. 216).

Aus­lö­send sind hier wahr­schein­lich die begren­zen­den Körper­si­gnale. Das anfäng­lich lust­volle Erle­ben des Essens ver­wan­delt sich mit zuneh­men­der Fül­lung des Magens in eine gegen das Selbst gerich­tete Kraft. Das Essen wird mit Gewalt her­ein­ge­würgt. Der Vor­gang des Erbre­chens soll das Ganze unge­sche­hen machen.

 

Funktion und Bedeutung der Nahrung

 

Man kann den buli­mi­schen Akt auch als Insze­nie­rung eines Grund­kon­flik­tes inter­pre­tie­ren. Thema ist das Stre­ben nach Selbst­wer­dung mit eige­ner Iden­ti­tät und nach siche­rer Abge­grenzt­heit. Gleich­zei­tig exis­tiert eine Sehn­sucht nach gren­zen­lo­ser Ver­bun­den­heit. Es gibt keine Lösung für die­sen Kon­flikt, so muss das Stück end­los wie­der­holt wer­den. Die Nah­rung bekommt dabei die Bedeu­tung einer Bezugs­per­son. In der Lite­ra­tur zu dem Thema wird betont, dass die Nah­rung mit dem inne­ren Bild der Mut­ter ver­bun­den ist. Doch im Ver­lauf der Krank­heit kann sich die Bedeu­tung der Nah­rung ver­än­dern, daher ist eine starre Bedeu­tungs­zu­schrei­bung unzweck­mä­ßig.

Nah­rung ist zunächst für die Pati­en­tin­nen eine ver­füg­bare und kon­trol­lier­bare Sub­stanz (Ver­gleich­bar mit einem Über­g­angs­ob­jekt der Kind­heit) und wird wegen der trös­ten­den Wir­kung her­an­ge­zo­gen. Auf der Ebene der zwi­schen­mensch­li­chen Bezie­hun­gen ver­kör­pert die im Ver­lauf der Krank­heit zuneh­mende Gier Anklam­me­rungs­wün­sche und Wut über ent­täu­schende Bezie­hungs­er­fah­run­gen. Der Bezie­hungs­part­ner (Reprä­sen­tant die­ser Per­son ist die Nah­rung) soll in den eige­nen Besitz gebracht und ein­ver­leibt wer­den, um wie­der eins mit ihm zu sein.

Doch diese Auf­he­bung der Gren­zen ist auch mit einer Gefahr für die eigene Iden­ti­tät ver­bun­den. Sie kön­nen sich nicht mehr als eigen­stän­dige und abge­grenzte Indi­vi­duen erle­ben.

Haben sie sich die Nah­rung ein­ver­leibt, ist sie auch nicht mehr kon­trol­lier­bar und droht die Gren­zen auf­zu­he­ben. Die Nah­rung wird von etwas Ver­füg­ba­rem zu einer ver­fü­gen­den Sub­stanz, über die die Kon­trolle ver­lo­ren wurde.

Aus die­ser Kon­flikt­si­tua­tion befreien sie sich, indem sie den Kör­per als etwas nicht zu sich gehö­ren­des erschaf­fen. Er wird zu etwas schlech­tem, wird ver­ab­scheut, indem er als fett, ekel­haft und schmut­zig erlebt wird, daher Aggres­sion, Bestra­fung und Schuld auf sich zieht und dazu gezwun­gen wer­den muss, die Nah­rung wie­der her­zu­ge­ben. Mit dem Erbre­chen soll der Aus­gangs­zu­stand wie­der­her­ge­stellt wer­den. Die Kon­trolle soll wie­der­er­langt wer­den. Nah­rung wird wie­der zu etwas kon­trol­lier­ba­rem und ver­füg­ba­rem.

Wenn der Anfall vor­bei ist, die letz­ten Spu­ren besei­tigt, der Rausch vor­bei, ist die Betrof­fene wie­der mit sich allein und ver­spürt Scham, Reue und Ein­sam­keit. Buli­mi­ke­rin­nen neh­men sich vor, so etwas nie mehr zu tun und haben das Wis­sen, dass sie diese Erfah­rung letzt­lich mit nie­man­dem bespre­chen kön­nen. Die­ser Rück­zug legt die Wei­chen für den nächs­ten Anfall.

 

Faktoren der Krankheitsentstehung und Entwicklung

 

Buli­mie­pa­ti­en­ten fas­sen eine sehr hete­ro­gene Gruppe zusam­men. Außer­dem ist die Abgren­zung zur Mager­sucht in den Über­g­angs­be­rei­chen schwie­rig. Bis­lang gibt es kein ein­heit­li­ches Erklä­rungs­mo­dell für Buli­mie. Das Wis­sen über anla­ge­be­dingte, aus­lö­sende und krank­heits­fes­ti­gende Fak­to­ren ist noch gering.

Zu den dis­ku­tier­ten Ein­flüs­sen, die die Emp­fäng­lich­keit für die Krank­heit stei­gern, gehö­ren der fami­li­äre und sozi­ale Kon­text der Kran­ken, sowie die indi­vi­du­ell-bio­lo­gi­schen und die Erb­sub­stanz betref­fen­den Fak­to­ren.

Die hohe Erkran­kungs­häu­fig­keit jun­ger Frauen und Mäd­chen in west­lich ori­en­tier­ten Indus­tri­e­län­dern weist auf sozio­kul­tu­relle und sozi­ale Ein­flüsse hin.

Die Bedeu­tung des indi­vi­du­ell-psy­cho­lo­gi­schen und fami­li­ären Kon­tex­tes gestal­tet sich schwie­rig. Dis­ku­tiert wird, dass Buli­mie-Pati­en­ten nicht gelernt haben, eigene Bedürf­nisse rich­tig wahr­zu­neh­men und durch­zu­set­zen. Sozi­ale Fer­tig­kei­ten sind nicht aus­rei­chend aus­ge­bil­det, und wegen ihres gerin­gen Selbst­wert­ge­fühls und der Angst, die Zunei­gung ande­rer leicht zu ver­lie­ren, rich­ten sie sich über­trie­ben nach den For­de­run­gen ande­rer Men­schen.

Eine empi­ri­sche Unter­su­chung von Fich­ter und Haber­ger (1990) fand in der Vor­ge­schichte buli­mi­scher Frauen über­zu­fäl­lig häu­fig sexu­elle Über­griffe und sexu­el­len Miss­brauch.

Psy­cho­ana­ly­ti­sche Ansätze suchen die Ursa­chen in kon­flikt­haf­ten oder von Man­ge­ler­leb­nis­sen gepräg­ten Ent­wick­lungs­ver­läu­fen der Kind­heit.

Als krank­heits­aus­lö­send nimmt man Belas­tungs­mo­mente wie Tren­nun­gen, Bezie­hungs­pro­bleme oder all­ge­mein kri­ti­sche Lebens­er­eig­nisse an. Die krank­heits­fes­ti­gen­den Fak­to­ren kann man als einen sich selbst erhal­ten­den Kreis­lauf beschrei­ben: Ursprüng­lich sollte das buli­mi­sche Ver­hal­ten dazu die­nen, ein bes­se­res emo­ti­o­na­les Gleich­ge­wicht her­zu­stel­len; es führt aber zu kör­per­li­chen und psy­chi­schen Ver­än­de­run­gen, die bald eine Eigen­dy­na­mik ent­fal­ten. Der Kör­per passt sich an die ver­än­derte Nah­rungs­auf­nahme an, und als Folge der Heiß­hun­ger­an­fälle und der aus­glei­chen­den gewichts­re­gu­lie­ren­den Maß­nah­men kommt es zu kör­per­li­chen Fol­ge­er­schei­nun­gen, wie ernied­rig­tem Blut­druck und Puls, Kon­zen­tra­ti­ons­schwie­rig­kei­ten, Müdig­keit u.a., die wie­derum auf den psy­chi­schen Zustand zurück­wir­ken und zu einer Ver­stär­kung des Sym­ptoms füh­ren.

 

Therapie und Behandlung der Bulimie

 

Da die Pati­en­ten­gruppe ein sehr viel­fäl­ti­ges Bild abgibt, sind auch die Behand­lungs­mög­lich­kei­ten viel­fäl­tig. Es emp­fiehlt sich meis­tens ein sym­ptom- und kon­flikt­zen­trier­tes Vor­ge­hen. Bei schwer erkrank­ten Pati­en­ten ist es emp­feh­lens­wert, die­ses sta­ti­o­när ein­zu­lei­ten.

Pro­ble­ma­tisch ist, dass sich viele Pati­en­ten erst nach Jah­ren, wenn die Stö­rung bereits chro­nisch ist, an pro­fes­si­o­nelle Hilfe wen­den. "In die­ser Zeit hat die buli­mi­sche Sym­pto­ma­tik im Erle­ben der Pati­en­tin­nen, meist ent­kop­pelt vom aktu­el­len Kon­flikt- und Bezie­hungs­ge­sche­hen, bereits eine Eigen­dy­na­mik ent­wi­ckelt, die ohne kon­krete Hil­fen auf der Sym­pto­me­bene nur schwer zu durch­bre­chen ist. Zusätz­lich ist eine kon­flikt­zen­trierte the­ra­peu­ti­sche Über­set­zungs­a­r­beit not­wen­dig, um der Pati­en­tin den Rück­be­zug vom Sym­ptom­ver­hal­ten auf die zugrunde lie­gen­den Pro­blem­be­rei­che zu ermög­li­chen" (Rudolf, 1996, S. 219).

Buli­mi­ker haben ihr Selbs­t­er­le­ben häu­fig in einen äuße­r­lich ange­pass­ten und gut funk­tio­nie­ren­den und in einen impuls­ge­trie­be­nen Anteil gespal­ten. Ziel und Schwie­rig­keit der The­ra­pie ist es, die Inte­gra­tion bei­der Anteile zu ermög­li­chen. Schwie­rig ist es, wenn die Pati­en­ten in der The­ra­pie die Spal­tungs­be­mü­hun­gen auf­recht­er­hal­ten.

Die jewei­lige Akzent­set­zung der The­ra­pie wird ent­schie­den, je nach­dem, wel­che der genann­ten Fak­to­ren bei der jewei­li­gen Per­son wirk­sam sind.

 

III. Zahngesundheit bei Essstörungen

 

Bei Per­so­nen, die unter Ess­stö­run­gen lei­den, wer­den häu­fig Schä­den an den Zäh­nen fest­ge­stellt, die durch regel­mä­ßige Säu­re­ein­wir­kung ent­stan­den sind.

Zu einer schä­di­gen­den Säu­re­ein­wir­kung auf die Zähne kommt es bei regel­mä­ßi­gem Erbre­chen und auch bei über­mä­ßi­gem Ver­zehr von säu­re­hal­ti­gen Nah­rungs­mit­teln (z.B. Obst, Diät­li­mo­nade). Viele der Betrof­fe­nen wis­sen lei­der nicht um die Gefahr, der sie ihre Zähne aus­setz­ten und auch nicht wie sie sie davor schüt­zen könn­ten. Da der Ver­lust an Zahn­sub­stanz lang­sam fort­s­chrei­tet, wer­den die Schä­den meist zu spät bemerkt.

 

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